Willem Koekkoek, Sohn des Marinemalers Hermanus Koekkoek Sr., war der einzige der weitläufigen Malerfamilie, der sich auf das niederländische Stadtbild spezialisierte. Cornelis Springer war sein großes Vorbild. Koekkoek lebte in Amsterdam, unternahm aber viele Skizzenreisen in niederländische Städte. 1888 muss er mit seinem Bruder Hermanus Jr., der sich dort als Kunsthändler niederließ, eine Reise nach London unternommen haben. Seine Arbeiten wurden daher regelmäßig in der englischen Hauptstadt gehandelt.
Willem Koekkoek gilt weithin als einer der talentiertesten Stadtmaler. Als wahrer Vertreter der niederländischen Romantik betonte er den malerischen Charakter der niederländischen Städte. Er war nicht immer besorgt über die topografische Korrektheit der Komposition. Seine Stadtansichten von Städten wie Utrecht, Den Haag, Amstelveen, Kampen oder Enkhuizen sind eine Kombination aus historischer Rekonstruktion und Fantasie – Capriccios. Seine Bilder waren vor allem im Ausland beliebt. Sie entsprachen dem idyllischen Bild, das man sich von den alten holländischen Städten machte.