Johannes Christiaan Karel Klinkenberg spezialisierte sich auf das historische Stadtbild, oft sonnendurchflutet, dessen Fassaden sich im Wasser eines Kanals oder Binnenhafens spiegeln. Zeitgenossen bewunderten den Sonnenlichteffekt in seinen Gemälden: ein starkes, strahlendes Licht, das den weißen Sandstein und die roten Backsteine der altniederländischen Fassaden erhellte.
Klinkenberg wurde in Den Haag geboren, wo er den größten Teil seines Lebens lebte, arbeitete und schließlich auch starb. Seine Ausbildung absolvierte er an der Haager Zeichenakademie, wo er von dem maritimen Maler Louis Meyer unterrichtet wurde. Nach seinem Tod ging er bei dem Historienmaler Christoffel Bisschop in die Lehre. Von Bisschop lernte er den Umgang mit Licht und Reflexion, die in seinem Werk eine wichtige Rolle spielen sollten. Zunächst in seinem historischen Genre der Malerei agierend, entwickelte sich Klinkenberg bald zum Spezialisten für das sonnige niederländische Stadtbild. Im Gegensatz zu den teilweise schweren und dunklen Stadtansichten seiner Zeitgenossen George Hendrik Breitner und Floris Arntzenius wirken Klinkenbergs Bilder leicht und heiter. Sonnenlicht spielt über die ocker- und braunfarbenen Häuser, die sich im Wasser spiegeln. Bäume sind meist frischgrün – nur gelegentlich malt er im Winter – und der Himmel und das Wasser sind blau. Das charakteristische Grau der Haager Schule fehlt in seinem Werk. Figuren spielen nie die Hauptrolle, vielmehr war Klinkenberg fasziniert von den Booten, die er in den Kanälen und Binnenhäfen der niederländischen Wasserstädte sah. Um eine ausgewogene, perfekte Komposition zu erreichen, platziert er historische Gebäude dort, wo sie seiner Meinung nach in seinen Gemälden am besten zur Geltung kommen, aber immer erkennbar sind. Der sonnige Charakter und der topografische Charakter seiner Gemälde machen seine Werke bei Sammlern im In- und Ausland beliebt. Seit seinem 23. Lebensjahr wird er mit Auszeichnungen überschüttet und überall, wo er ausstellt, verkaufen sich seine Werke gut.
Die überwiegende Mehrheit seiner Werke betrifft niederländische Städte, wobei der Schwerpunkt auf Amsterdam, Den Haag und Rotterdam liegt. In Amsterdam waren seine Lieblingsmotive Ansichten der St.-Nikolaus-Kirche, des Montelbaanstoren, der Ronde Lutherse Kerk oder der Munt. Klinkenberg war keine auffällige Persönlichkeit und konnte sich mit den neuen Kunstrichtungen der Jahrhundertwende nur schwer vereinbaren. Er war jedoch ein fleißiger und sehr produktiver Maler.