Nach einer kurzen Ausbildung an der Akademie in Brügge entwickelte der belgische Maler Leon Spilliaert um 1900 einen erstaunlichen und verstörenden symbolistischen Stil, der an das Werk des norwegischen Malers Edvard Munch (1863-1944) erinnert. Seine Arbeit zeigt auch eine Beziehung zum Expressionismus und Surrealismus. Spilliaert malte hauptsächlich Landschaften mit einer Vorliebe für Bäume und fand nach 1909 viele Inspirationen im Alltag. Er malte auch Porträts, Figuren und Stillleben. Spilliaert war ein Meister der Aquarellmalerei, dem es gelang, mit nüchternen Mitteln die Essenz seines Sujets wiederzugeben. Er lebte lange in Brüssel und bereiste die Niederlande, Frankreich, England und Deutschland. Mehrere belgische und internationale Museen haben Spilliaerts Werke in ihre Sammlung aufgenommen.