Josse Goossens wurde 1876 in Aachen geboren und erhielt als Kind Malunterricht beim Aachener Maler Peter Bücken. Anschließend studierte er an der Düsseldorfer Akademie unter anderem bei dem Historienmaler Arthur Kampf. Unter seinem Einfluss begann Goossens seine Karriere als Maler mit historischen Szenen und wurde schon früh für seine dekorativen Wandgemälde bekannt, die er im Auftrag sowohl für Privatpersonen als auch für öffentliche Einrichtungen anfertigte. Ab etwa 1905 entwickelte er einen eigenen, eher impressionistischen Stil, der sich zunehmend von seiner bis dahin verwendeten akademischen Malweise abwandte. In den Jahren 1910–1911 zog Goossens nach München, wo er ab 1914 der Münchner Sezession angehörte. Dieser Künstlerverein wurde 1892 von einer Gruppe progressiver Künstler gegründet, die mit der konservativen Politik der bestehenden Künstlervereine in München nicht mehr einverstanden waren. Goossens konzentriert sich hauptsächlich auf den Stil der Jugendstilbewegung. Auch seine Themen ändern sich. Sein Schwerpunkt liegt auf der Unterhaltung des einfachen Volkes, den heiteren Momenten des Alltags – Prozessionen, Jahrmärkte und Zirkusvorstellungen. Er malt auch Teekonzerte, Tanzabende und Szenen im Speisesaal, die einen Eindruck vom Nachtleben der wohlhabenden Klasse vermitteln. Dies tut er mit breiten Pinselstrichen in Farben wie Grünblau und Lilarosa, wodurch ein mosaikartiger Effekt entsteht. Goossens lebte und arbeitete für den Rest seines Lebens in München. 1925 wurde er zum Professor an der Akademie dieser Stadt ernannt.