Als hervorragender Maler ist Henk Helmantel einer der bedeutendsten Maler des niederländischen Nachkriegsrealismus. Im Alter von fünfzehn Jahren kam er mit den alten Meistern des Rijksmuseums in Kontakt, die einen unauslöschlichen Eindruck bei ihm hinterließen. In den Stillleben und Kircheninterieurs, mit denen er später berühmt wurde, ist der Einfluss von Malern des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt und Vermeer sowohl im Licht als auch in der Farbgebung deutlich spürbar. Helmantels christlicher Glaube ist für sein tägliches Leben und seine Arbeit von zentraler Bedeutung. Der Künstler sieht Schönheit in den alltäglichsten Dingen um ihn herum und lädt den Betrachter ein, diese gemeinsam mit ihm zu erleben. In seiner Arbeit drückt sich dies in der Inspiration aus, die er aus der Handwerkskunst zieht, dem Stoffausdruck der Objekte, einer subtilen Farbpalette aus Dunkelgrau, Grün und Blau mit hier und da hellen Farbakzenten und der Darstellung von Licht. Besonders deutlich wird dies in seinen Stillleben, in denen die vom Künstler mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit auf einem Tisch am Fenster seines Ateliers ausgestellten Objekte sehr detailliert ausgearbeitet sind und Pinselstriche und Reliefs in der Farbschicht kaum zu erkennen sind bemerkbar.
Geboren in Westeremden und aufgewachsen in einer reformierten Familie, zog Helmantel 1967 nach seiner vierjährigen Ausbildung an der Minerva-Akademie in Groningen in sein Heimatdorf zurück. Obwohl Helmantel während seiner Zeit an der Akademie einen radikalen Bruch mit alten Traditionen für einen völlig neuen Stil anstrebte, blieb er seiner Suche nach einer Art ruhiger Ewigkeit treu, die er im Alltäglichen fand. In Westeremden malt er seine ruhigen Stillleben, Kircheninterieurs und gelegentlich Landschafts- oder Selbstporträts in seinem Atelier, dem Pfarrhof neben der Andreaskirche. In seinen Stillleben arrangiert er Gegenstände – alte Küchenutensilien, Geschirr und Lebensmittel – sorgfältig auf einem Holztisch, der die horizontale Linie auf der Leinwand markiert. Durch die Anordnung entsteht eine ausgewogene Komposition aus Formen und Farben, wobei das Licht meist von der rechten Seite fällt. Nach 1980 veränderten sich seine Stillleben etwas, da er durch Beleuchtung und Ausarbeitung eine stärkere Trennung zwischen Haupt- und Nebensache herstellte.
Das Museum De Weem, das sich in der Scheune des Pfarrhauses aus dem 13. Jahrhundert befindet, öffnete 1985 seine Pforten. Helmantel, der großen nationalen und internationalen Ruf genießt, arbeitet noch immer hier und stellt aus. Zusammen mit seiner Frau Babs baute er neben seiner eigenen Arbeit eine Sammlung antiker Kunst, alter Gegenstände, Skulpturen und religiöser Kunst auf.