Hein Kever ist einer der berühmtesten Maler der Laren-Schule. Er war vor allem für seine in lockeren Strichen und harmonischen Farben gemalten Innenräume mit Figuren, Blumen, Bauern und Kindern bekannt. Die Menschen bewunderten die Atmosphäre, das Licht und die Farben, wie leuchtendes Grün und warmes tiefes Rot.
Kever wuchs in einer wohlhabenden Amsterdamer Familie auf und zeigte schon als Kind großes Talent zum Zeichnen. Jozef Israels, ein Freund der Familie, riet Kever, zunächst das Lithografiehandwerk zu erlernen. Anschließend lernte er Zeichnen an der Akademie im Oudemanshuispoort und übte sich zu Hause im Malen von Stillleben. 1870 führte ihn Jozef Israels in das Atelier von Johan Greive ein. Nach seinem Tod im Jahr 1872 ging Kever nach Eemnes, um Landschaften zu malen, stets ohne Figuren. Für Letzteres ging er nach Antwerpen, um sich an der von Charels Verlat geleiteten Akademie in Figurenmalerei ausbilden zu lassen. Ab 1878 lebte Kever hauptsächlich in Laren und Blaricum, während er für die Winter ein Atelier in Amsterdam unterhielt. Nach seiner Heirat im Jahr 1887 ließ er sich dauerhaft in Laren nieder und wurde auf Wunsch von Anton Mauve sein Nachbar auf der anderen Straßenseite.
Kever war nicht der Typ, der von Natur aus die Gesellschaft anderer Menschen suchte. Kever und seine Frau hatten gute Kontakte zu Geo Poggenbeek und seiner Frau. Auch mit den Nachbarn Mauve und Neuhuys pflegte er ein gutes Verhältnis und ließ sich von ihnen regelmäßig beraten, was allerdings wenig Einfluss auf seinen Malstil hatte. Seinen größten Erfolg und Ruhm verdankte Kever seiner Arbeit mit Gooise Bauerninteriöre die beim niederländischen Publikum sehr beliebt waren, aber auch im Ausland, insbesondere in den Vereinigten Staaten, gefragt waren. Kever war ein harter und gewissenhafter Arbeiter mit einer großen Produktion, ohne Kompromisse bei der Qualität seiner Gemälde einzugehen. In seinem Atelier mit Gooi Interiör arbeitet er an seinen Bauernszenen. Anfangs mit einem recht engen Griffbrett, das im Laufe der Jahre lockerer wurde; und immer mit harmonischem Lichteinfall, ohne starke Kontraste. Kever erhielt nicht nur Auszeichnungen für seine Arbeit im In- und Ausland, sondern wurde 1901 auch mit einer Einzelausstellung bei Pictura in Amsterdam geehrt.