Geo Poggenbeek gehört zur Spätblüte der Haager Schule. Er malte und aquarellierte in einem verträumten Ton, der an Willem Maris und Anton Mauve erinnert. Poggenbeek war zu seiner Zeit sehr erfolgreich mit seinen atmosphärischen Darstellungen der niederländischen Landschaft – oft intime Orte mit Kühen oder Enten am Grabenrand, im Schutz eines Busches. Poggenbeek war auch als guter Radierer bekannt. Er war Lehrer von J.F.C. Scherrewitz.
Poggenbeek begann mit einem Bürojob, obwohl Zeichnen und Malen ihm im Blut lagen. Unter dem Einfluss seines Freundes und Malers Theo Hanrath entschied er sich im Alter von 19 Jahren für ein ungewisses Künstlerdasein. Zusammen gingen sie bei dem Amsterdamer Maler J. H. Veldhuijzen in die Lehre und anschließend besuchte Poggenbeek Kurse an der Rijksakademie in Amsterdam. Dort lernte er Nicolaas Bastert kennen und zusammen mit ihm und Hanrath besuchte er regelmäßig das malerische Oosterbeek, das damals bei Malern der Haager Schule sehr beliebt war, die sich im Freilichtmalen auskennen wollten.
Anfang der 1870er Jahre reiste er mit seinem Malerfreund Bastert durch die Schweiz, Italien und Frankreich. Vor allem die Normandie und die Bretagne übten eine große Anziehungskraft auf sie aus. Diese Zeit, in der sich die beiden Maler gegenseitig beeinflussten und befruchteten, beschrieb Bastert später als 'ein großes Vergnügen'. Zwischen 1878 und 1882 lebten und arbeiteten Poggenbeek und Bastert zusammen in Amsterdam in Poggenbeeks Atelier in der Nähe des Oosterparks. 1881 kauften die Freunde gemeinsam ein Haus in Breukelen, wo sie einige Monate im Jahr lebten und arbeiteten. Erst dann begann Poggenbeek ernsthaft mit der Malerei. Der Fluss Vecht inspirierte ihn, aber er hielt auch die nahe gelegene holländische Torfmoorlandschaft mit Enten entlang der Gräben und Rindern an den Flussufern fest.
Poggenbeek wird zu den Spätblühern der Haager Schule gezählt. Seine Arbeit wird oft mit der von Willem Maris verglichen, weil beide oft Enten und Kälber unter Weiden als Sujets wählten. Als Poggenbeek 1886 drei Monate bei Mauve in Laren weilte, hatten sie sich bei Spaziergängen in der Natur gut kennen und schätzen gelernt. In ihrer Arbeit teilten sie einen blonden und stimmungsvollen Grundton, der durch eine helle grüne Farbe verstärkt wurde. Die Stadtansichten, die Poggenbeek in Amsterdam malte, erinnerten jedoch stark an den Stil von George Breitner.
Poggenbeek war eine äußerst bescheidene, freundliche und engagierte Person. Er gewann Medaillen auf Ausstellungen in Paris (1894), Chicago (1895) und Berlin (1895). Er starb 1903 im Alter von 49 Jahren. Seine Arbeiten befinden sich im Rijksmuseum in Amsterdam und im Gemeentemuseum in Den Haag, aber auch in zahlreichen Sammlungen von Institutionen.