Evert Moll ist vor allem für seine Darstellungen des Rotterdamer Hafens und der Schifffahrt auf der Nieuwe Maas bekannt, die er in den 1920er und 1930er Jahren malte. Evert Moll begann um 1900 als Anhänger der Haager Schule und verlagerte sein Arbeitsgebiet bald auf die Kais und Brücken der Maasstad. Auch die Dynamik der Hafenbehörde war für den Maler eine Inspirationsquelle. Auch in vielen anderen Genres glänzte er. Er malte auch Stadtansichten, Landschaften und farbenfrohe, kräftige Blumenstillleben. Seine Arbeiten waren in den USA und Kanada sehr gefragt, wo er im Auftrag von Kunsthändlern arbeitete.
Evert Moll wurde in Voorburg geboren und hat fast sein ganzes Leben in der südholländischen Landschaft zwischen Den Haag und Rotterdam verbracht. Als autodidaktischer Künstler besucht er regelmäßig Willem Roelofs zu Hause, der ihm Ratschläge gibt, und er freundet sich mit seinem Sohn Albert an. Ratschläge erhält Moll auch vom bekannten Haager Schuler Willem Maris. Im Roelofs-Haus herrscht ein Kommen und Gehen von Künstlern, die das Kunstklima zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägten. Obwohl dies einen großen Einfluss auf die Arbeitsweise des Impressionisten Moll hat, schränkt es die Entwicklung seines Arbeitsstils nicht ein. Zunächst verwendet er eine nüchterne Farbpalette und malt seine Bilder mit breitem Pinselstrich. Mit zunehmendem Alter verändert sich dies zu einem abwechslungsreicheren Einsatz der Farben und einem detaillierteren Pinselstrich. Doch ein Himmelsstürmer mit starkem Innovationsdrang würde aus Moll nie werden.
Moll liebte es im Freien zu malen, besonders in der Nähe von Wasser. Er sitzt oft am Ufer des Rotterdamer Hafens, der er schließlich in mehr als tausend Gemälden festhielt. Anschließend arbeitet er an der Größe seines Malkastens im Format 19 x 31 cm, woraufhin diese Skizzen oft als Beispiele für die größeren Gemälde dienen, die er in seinem Atelier anfertigt. Die Besonderheiten eines Hafens, das Treiben riesiger Seeschiffe und die fortschreitende Technik faszinieren ihn ungemein. Genauso viel Zeit und Aufmerksamkeit widmet Moll aber auch der Malerei von Landschaften und Stadtansichten, die er stets mit Blick auf das Wasser bzw. vom Wasser aus anfertigt. Zusammen mit den farbenfrohen Blumenstillleben bilden sie die andere Hälfte seines Gesamtwerks.